IFFF Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit
WILPF Womens International League for Peace and Freedom

Liebe IFFF-Frauen und Freund*innen,

die diesjährigen Ostermärsche der deutschen Friedensbewegung stehen unter dem Motto “Abrüsten statt Aufrüsten“, die Veranstaltung in eurer Nähe findet ihr hier.

Etwa dreißig Frauen aus mehr als zehn europäischen Ländern, nicht alle Mitglied der EU, trafen sich vergangenes Wochenende in Brüssel auf Einladung von Heidi Meinzolt, die im internationalen Vorstand für die Region Europa zuständig ist. Es fand ein hilfreicher Austausch mit den Mitarbeiterinnen des Genfer Büros zum politischen Lobbying statt, viele Materialien finden sich unter www.wilpf.org unter „publications“. So stellte Katrin Geyer die Broschüre zur Unterstützung des Atomwaffenverbotsvertrags vor. Die Teilnehmerinnen äußerten sich besorgt über populistische, rechtsnationale sowie fremden- und frauenfeindliche Tendenzen, über die zunehmende Militarisierung der Festung EU, über steigende Militärausgaben, nukleare Aufrüstung und die Kündigung des INF-Vertrags sowie die wachsende Armut durch neoliberale Politik, von der überproportional Frauen betroffen sind. Nela Porobic aus Bosnien beschrieb die Ausbeutung billiger Arbeitskräfte und die Zerstörung der Natur durch transnationale und chinesische Unternehmen im Energiesektor im sogenannten „Westbalkan“. Alle beklagten die problematische Lage von Geflüchteten in und um Europa, verstärkt in den Konfliktregionen Ukraine (Nina Potarska) und im Libanon (Shirine Jurdi war per Skype zugeschaltet). Wir verabschiedeten eine Europäische Erklärung an die Kandidat*Innen der Europawahl, die Heidi in Straßburg auch direkt an Abgeordnete übergab. Hier findet ihr das Original und hier die deutsche Übersetzung.

Europäisches WILPF-Treffen in Brüssel (Photo Credit: Charlotte Hooij/WILPF)

An einem Entwurf dieser Forderungen hatten wir auch auf der Jahresversammlung Ende März in Berlin gearbeitet. Wir konnten auf ein arbeitsreiches Jahr mit vielen gut besuchten Veranstaltungen zurückblicken, wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal bei allen aktiven Mitgliedern bedanke. Den neuen Vorstand haben wir etwas erweitert, als neue Stellvertretende Vorsitzende stellt sich im Folgenden Julie Trippo vor. Brigitte Obermayer ist unsere neue Schatzmeisterin, während Anne Ley Schalles Beauftragte für den Helga-und-Alice-Herz-Fond bleibt. Zum Vorstand gehört auch die Geschäftsführerin Marieke Eilers.

Viktoria Scheyer gab uns einen Überblick zu Leitlinien feministische Außenpolitik, wie sie auch das New Yorker WILPF-Büro für den Sicherheitsrat fordert. Am Abend vor der Jahresversammlung waren wir bereits auf Einladung von Barbara Lochbihler zu diesem Thema zusammengekommen. Verschiedene geladene Gäste gaben Einblick in die aktuellen Bestrebungen der Bundesregierung, die Außenpolitik Deutschlands feministischer zu gestalten. Heiko Maas hat als erster Deutscher Außenminister wiederholt öffentlich auf den „engen Zusammenhang zwischen Geschlechtergleichstellung, dem Schutz der Menschenrechte, nachhaltiger Entwicklung und der Wahrung von Frieden und Sicherheit“ hingewiesen.

WOMEN VOTE PEACE

Heidi Meinzolt berichtete von erfolgreichen Veranstaltungen in Polen und Spanien, die die Würdigung historischer Aktivistinnen für Frieden und Gleichberechtigung erfolgreich mit aktuellen politischen Forderungen verknüpften. Fotos und Berichte findet ihr hier. Vom 11. bis 12. Mai erinnern wir an den zweiten Kongress unserer Gründerinnen 1919 in Zürich, der der IFFF/WILPF endgültig ihren Namen verlieh. Für Filmaufnahmen von Clapham Films aus London stellen wir die historische Versammlung anhand des Kongressberichts mit Frauen aus den verschiedenen Ländern nach. Die verschiedenen Workshops stellen den Bezug zur aktuellen Politik her. Mehr dazu findet ihr hier: https://womenvotepeace.com/zurich2019/

Veranstaltungen in München

„Dort Kämpfen wo das Leben ist - 100 Jahre Revolution in Bayern und das Frauenwahlrecht“: Wie ihr wisst, fanden und finden unter diesem Motto szenische Lesungen und eine Filmreihe der IFFF in München statt. Die szenische Lesung wurde auch verfilmt und kann daher nun auch an anderen Orten gezeigt werden. Während in den letzten Filmen der Kampf der Schweizerinnen ums Frauenwahlrecht im Mittelpunkt stand, stehen im April und Mai die IFFF-Frauen Constanze Hallgarten und Gertrud Baer im Mittelpunkt.

Ich wünsche euch frohe und friedliche Feiertage,

Irmgard

Jahresversammlung in Berlin

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63. CSW-Sitzung: Konservative Kräfte schwächen das Abschlussdokument

Die 63. Sitzung der Frauenrechtskommission (Commission on the Status of Women – CSW63) fand vom 11.-22. März 2019 bei den Vereinte Nationen in New York statt. Die deutsche Sektion der IFFF diskutierte und verhandelte an diesen Tagen zusammen mit mehr als 500 Teilnehmer*innen das diesjährige Schwerpunktthema: Soziale Sicherungssysteme, Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und nachhaltiger Infrastruktur für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen und Mädchen.

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Neues Vorstandsmitglied

Mein Name ist Julie Trippo und ich bin die neugewählte stellvertretende Vorsitzende der IFFF/WILPF Deutschland. Ich bin studierte Gender- und Politikwissenschaftlerin und derzeit fachpolitische Redakteurin im Ressort Frauen bei einem Politikmagazin. Nach meinem Studium 2016 bin ich über eine Freundin auf die Young WILPF Berlin Gruppe gestoßen und habe seitdem die Liga ua beim Bündnis 1325 in Berlin und auf dem Internationalen Kongress in Ghana vertreten. Jetzt freue ich mich auf meine neue Aufgabe im Vorstand.

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Spenden für die diesjährige Preisträgerin

Der Rebellinnen gegen den Krieg - Anita Augspurg-Preis der IFFF geht an die Menschenrechtsaktivistin Rasha Jarhum aus Jemen. Im Jemen herrscht seit 2015 ein ungewöhnlich grausamer Krieg gegen die Zivilbevölkerung. Lange war er ein „vergessener Krieg“. Dass seit einiger Zeit über diesen Krieg berichtet wird, hat auch Rasha Jarhum bewirkt. Sie gründete 2015 die „Peace Track“-Initiative, der ausschließlich Frauen angehören, denn sie ist davon überzeugt, dass der „Frieden im Jemen in der Hand der Frauen“ liegt.

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Termine

Filmvorführung: Constanze Hallgarten und die Münchner Friedensfrauen

Am 25.04.2019 zeigen wir um 19 Uhr im KIM-Kino im Einstein, München den Film Constanze Hallgarten und die Münchner Friedensfrauen. Die Regisseurin Heike Bretschneider wird anwesend sein. Constanze Hallgarten (1881 -1969) war Pazifistin, Frauenrechtlerin, IFFF-Mitglied und eine der führenden Frauen der deutschen Friedensbewegung. Sie warnte früh vor den Gefahren des Nationalsozialismus und stand bereits beim Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 auf einer „schwarzen Liste“ der Nationalsozialisten.

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#Zurich2019

In Zürich kam 1919 das erste Mal nach Kriegsende das in Den Haag gegründete Internationale Komitee der Frauen für einen dauerhaften Frieden zusammen. Hier änderte unsere Organisation ihren Namen und der Name Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (WILPF) entstand. 100 Jahre später wollen wir den Kongress wieder auferleben lassen. Mit Workshops, Diskussionen und einem Theaterstück schlagen wir die Brücke von der Gründung der WILPF zu den friedenspolitischen Fragen unsere Zeit. Dafür treffen wir uns vom 12. – 15. Mai im Zürcher Glockenhof Hotel.

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