Unsere Preisträgerin Efi Latsoudi in Bremen – Begegnungen bei der Verleihung des Bremer Friedenspreises von die schwelle
Ein Beitrag von Helga Merkelbach
Am 18. und 20. Mai 2022 hatte ich das Vergnügen, unsere Preisträgerin des „Rebellinnen gegen den Krieg – Anita Augspurg-Preises“ 2021 Efi Latsoudi (und ihre Kollegin Stella Balouka) zu begleiten und auch selbst als WILPF-Vertreterin aktiv am Programm von die schwelle Bremen teilzunehmen.
Am Mittwoch waren wir (Efi, Stella, eine Vertreterin von die schwelle und ich) an der KSA-Oberschule, wo gut vorbereitete Schüler*innen politisch interessante Fragen stellten und ein Beitrag für den Stadtteilreport Vahr aufgenommen wurde. Für Lesvos Solidarity ergibt sich wahrscheinlich eine Kooperation zur künstlerischen Gestaltung einer Schulmauer am Eingang.

Nachmittags begegneten sich verschiedene Bremer NGOs im Austausch mit Efi, Stella und der Preisträgerin Jacqueline Fleury (Zeltschulen für Libanon und Syrien), darunter Amnesty International, das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung und Refugio (Traumabearbeitung von Geflüchteten). Efi machte darauf aufmerksam, dass zur Zeit der griechische Minister für Migration ukrainische Geflüchtete bei ihm zum Frühstück willkommen heißt, diese ein Gesicht bekommen, während zum Beispiel am ersten Kriegstag bei der Überfahrt ertrunkene Geflüchtete eine Randnotiz mit Ziffer erhalten und anonym kein Mitgefühl bekommen. Efi bezeichnete Diskriminierung als das Kernprinzip im Umgang mit Geflüchteten. Auch die gewaltsame Schließung von Pipka 2020 beabsichtigte, einen Keil zwischen hilfsbereite lokale Bevölkerung und neu Ankommenden zu treiben. Zwischen den NGOs wurde ein fortgesetzter Informationsaustausch vereinbart.

Mittags konnte ich ein Interview mit Radio Bremen 2 vermitteln, das am Donnerstag gesendet wurde und Efis warmherziges Engagement gut erfasste.
Am Freitag waren ein Vertreter von die schwelle, Efi, Stella und ich vier Stunden bei der Bürgerschaftsabgeordneten Sofia Leonidakis von Die Linke, ein persönlicher, herzlicher, vehementer und politisch inspirierender Austausch.
Abends wurden die drei Preisträger*innen des Bremer Friedenspreises 2021, Clemens Ronnefeldt vom Versöhnungsbund ist der dritte, feierlich in der Oberen Rathaushalle für ihr Engagement geehrt. Clemens sorgte, befragt zu Lösungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges für Diskussionen in den Nachgesprächen, weil er sich gegen Waffenlieferungen, ausschließlich für Verhandlungen und für Förderung von Kriegsdienstverweigerer*innen in allen beteiligten Ländern aussprach. Efi äußerte sich bei ihren verschiedenen Veranstaltungen im gleichen Sinne.
