4. November 2018
Für das Selbstbestimmungsrecht der Frau
Pro Choice Demonstration in München: Bündnis aus feministischen Gruppen und Aktivist*innen ruft zum Protest gegen radikale Abtreibungsgegner*innen auf.
Ein Münchner Bündnis aus feministischen Gruppen und Aktivist*innen rief für den 27. Oktober 2018 zu einer feministischen Pro Choice Demonstration und Aktionen gegen den 18. Marsch der „1000 Kreuze für das Leben“ radikaler Abtreibungsgegner*innen auf. Frauen der Münchner Gruppe der IFFF beteiligten sich an der Demonstration.

Bereits 1908 propagierte Helene Stöcker* das Recht auf eine selbstbestimmte und freiwillige Mutterschaft. Ihre Forderungen umfassten ein Recht auf Abtreibung nicht nur bei körperlicher Vergewaltigung, sondern auch im Falle seelischer Vergewaltigung, wirtschaftlicher Not oder einen anderen Art der Gefährdung der Existenz von Mutter und Kind.
Frauen kämpfen bis heute gegen den § 218 und das aus guten Gründen, denn er ist ein Mittel der Frauenunterdrückung, deshalb fordern wir die Abschaffung von §218 und §219.
Wenn sich eine Frau für die Mutterschaft entscheidet, dann soll sie alle Hilfen erhalten, die sie braucht.
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*Helene Stöcker war 1919 Gründungsmitglied der IFFF beim Kongress in Zürich. In der Weimarer Zeit war sie in der Öffentlichkeit genauso umstritten wie geachtet. Ihre Gegner sahen in der von ihr propagierten „Neuen Ethik“ der Geschlechterbeziehungen die Gefahr des sittlichen Zerfalls von Familie und Gesellschaft. Weithin respektiert wurde sie für ihren Mut, öffentlich die Freigabe der Abtreibung, die rechtliche Gleichstellung „unehelich“ und ehelich geborener Kinder, für eine umfassend und unvoreingenomme Sexualaufklärung ebenso einzutreten wie für die Ächtung des Krieges und das Recht auf Kriegsdienstverweigerung. (Christel Wickert, Helene Stöcker – Frauenrechtlerin, Sexualreformerin und Pazifistin)