10. August 2020

Gedenken an Hiroshima und Nagasaki, München am 6. August 2020

Seit 75 Jahren protestiert die Weltgemeinschaft gegen den Einsatz von Nuklearwaffen.

Nun zum 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Ngasaki wird wieder vermehrt geredet:

  • Von „nuklearer Teilhabe“ im Rahmen der NATO-Partnerschaft. Teilhabe an Mord, Genozid und Umweltvernichtung? Der Gipfel der Absurdität und Menschenverachtung!
  • Von der Notwendigkeit von „Abschreckung“. Das einzig absolut abschreckende ist aber die glaubwürdige und realistische Androhung! Sie gefährdet im höchsten Maß die „Sicherheit“, die sie angibt zu „verteidigen“ – auch schon ein Euphemismus!
  • Von neuen Tornado-Flugzeugen aus amerikanischer Produktion, die nuklear bestückt werden können (aus Büchel!) – „Bravo“ für das Projekt in mitten der Coronakrise!

Wie weit ist unsere Regierung eigentlich von den über 80% der Bevölkerung entfernt, die nachweislich gegen den Einsatz und auch den Besitz in Deutschland von Kernwaffen sind?

Das trifft uns Frauen wie Männer – und doch geht es uns Frauen besonders an!

  • Die feministische Perspektive „weniger Waffen bringen mehr Sicherheit“ ist der einzig rationale Ansatz!
  • Frauen engagieren sich seit Jahrzenten für Abrüstungs; vor Ort, in Büchel und Ramstein, am Bodensee, in Livorno – wo Atom-U-Boote im Hafen liegen, in Sizilien, in Frankreich, in Schottland, Albanien….und in internationalen Abrüstungsverhandlungen.
  • Wer denkt noch an Gertrud Woker, die Schweizer Chemikerin, die in den 1920er Jahren vor dem Chemiewaffeneinsatz gewarnt hat und wo sind wir jetzt?
  • Wer denkt noch an Marcelle Capy, die zur gleichen Zeit in München vor massiver faschistischer und nationalistischer Aufrüstung gewarnt hat?
  • Kennt ihr Susy Snider? Sie war die Geschäftsfüherin von WILPF und hat zusammen mit PAX in Holland die Kampagne „Don’t bank the bomb“ initiiert und gefordert, Geld von Banken und Finanzinstituten zurückzuziehen, die an Rüstungsgeschäften beteiligt sind.
  • Kennt ihr Jody Williams? Die Schauspielerin hat die Kampagne zum Verbot von Streumunition angeführt und dafür den Friedensnobelpreis bekommen. Sie war somit die Nachfolgerin von Berta von Suttner mit ihrem Werk „Die Waffen nieder!“.
  • Beatrice Fihn kennen sicher viele. Sie ist die Sprecherin von ICAN. Die Initiative erhielt den Friedensnobelpreis 2017.
  • Erinnert ihr euch an das Engagement der Mütter gegen Atomkraft in der Folge von Tschernobyl? Die radioaktive Wirkung von Strahlung trifft die Gesundheit und das Leben von Frauen härter und trägt zur Veränderung genetischen Materials ganzer Generationen bei.
  • Bereits 1932 sammelten Frauenorganisationen in kurzer Zeit weltweit 6 Millionen Unterschriften für die Abrüstungskonferenz in Genf.

Wir sind keine radikalen Träumerinnen, wir sind aus tiefster Verantwortung um unsere Sicherheit und die unserer Kinder und Kindeskinder besorgt.

Geht es uns wirklich um die Gesundheit, das Klima, den Menschen, dann „Move the Money!“ Schiebt das Geld vom Kriegshandwerk in die Sorgearbeit und unterzeichnet den Atomwaffen-Verbotsvertrag!