12. Dezember 2020

Militarismus-Workshop mit Reaching Critical Will-Expertin Katrin Geyer

“Militarisation can happen to everybody: it’s what goes on in your head, who you admire, who you respect, who you think is your protector. You can be militarised no matter who you are, what you learn to admire, and what is admirable and fearful.”–Cynthia Enloe

Mit diesem wichtigen Zitat von Cynthia Enloe begann Katrin Geyer, Expertin von WILPF’s Abrüstungsprogramm Reaching Critical Will (RCW) ihren Workshop zum Thema Militarismus im Rahmen unserer Veranstaltung „Sicherheit feministisch denken: Ein WILPF Webinar zu alternativen Sicherheitskonzepten“. RCW setzt sich für die Abrüstung und Rüstungskontrolle vieler verschiedener Waffensysteme, die Reduzierung der globalen Militärausgaben und des Militarismus sowie die Untersuchung geschlechtsspezifischer Aspekte der Auswirkungen von Waffen und Abrüstungsprozessen ein. Katrin selbst ist studierte Menschenrechtlerin und arbeitet seit 2017 bei WILPF zu Abrüstungsthemen.

Im Workshop zeigte Katrin anhand der neuesten SIPRI-Studie[1], dass die weltweiten Militärausgaben in den Jahren 1988-2019 fast kontinuierlich anstiegen. Deutschland war 2019 unter den TOP 10 der Länder, mit den höchsten Militärausgaben und verzeichnete innerhalb eines Jahres einen Anstieg von 10% der Ausgaben.

Katrin machte deutlich, warum eine Betrachtung dieser Ausgaben aus feministischer Perspektive sinnvoll ist. Denn erst durch die feministische Brille lassen sich geschlechtsspezifische Auswirkungen von Waffen und bewaffneten Konflikten verstehen. Die feministische Perspektive fördert weiterhin die Geschlechtervielfalt in Abrüstungsprozessen und nicht zuletzt, lassen sich so dominante Geschlechternormen, welche Abrüstung im Weg stehen, identifizieren.

Nach Katrins Input kamen die Teilnehmer_innen des Workshops zu Wort. Die Frage, was bedeutet Sicherheit für dich, brachte eine Vielzahl an Antworten hervor, die nichts mit dem klassischen Verständnis von Sicherheit zu tun haben. Bildung, Gesundheitssystem, Frieden, Diversität und Wohnungen sind nur ein paar der genannten Begriffe, die deutlich zeigten, wie wenig Sicherheit für die Teilnehmer_innen mit militärischer Sicherheit zu tun hat.

Am Schluss des Workshops hatten die Teilnehmer_innen die Möglichkeit, Fragen an Katrin zu richten.

Wir danken allen die dabei waren und insbesondere Katrin für den interessanten Input.

von Marieke Eilers


[1] https://www.sipri.org/media/press-release/2020/global-military-expenditure-sees-largest-annual-increase-decade-says-sipri-reaching-1917-billion