28. November 2017

München – wie in vielen Städten weltweit, protestierten auch Münchner_Innen gegen die Gewalt an Frauen

Die Rednerinnen sprachen die systematischen Vergewaltigungen von Frauen in Kriegsgebieten genauso an wie die häusliche Gewalt. Dabei kam auch der Mord zur Sprache, der gerade am Tag vorher geschehen war. „Auf offener Straße ist eine Frau in München erstochen worden. Wie die Polizei mitteilte, wurde ihr 43 Jahre alter Ehemann als Tatverdächtiger festgenommen. Eine Zeuge hatte die Polizei in der Nacht auf Freitag gerufen. Er beobachtete eine körperliche Auseinandersetzung zwischen einem Mann und der Frau. Als die Polizei eintraf, lag die 43 Jahre alte Frau mit mehreren Stichwunden auf einem Gehsteig. In unmittelbarer Nähe stand ihr Ehemann.“

Der gefährlichste Ort für viele Frauen ist die eigene Wohnung. Gewaltprävention muss dort ansetzen und in der Schule gelehrt werden. Das ist eine der vielen Forderungen, die Frauen stellen Es war daher ganz wichtig, dass endlich die Istanbul Konvention ratifiziert wurde. Das „Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“,  Die Ratifizierung ist ein Meilenstein für die Umsetzung von Menschenrechten in Deutschland, insbesondere im Schutz und in der Unterstützung von Mädchen und Frauen vor geschlechtsspezifischer Gewalt.

Mit der Ratifizierung ist der Schutz von Frauen vor Gewalt aber nicht erledigt, sondern fängt erst an: Die Bundesregierung muss nun einen umfassenden Plan vorlegen, wie sie zukünftig Frauen besser vor Gewalt schützen möchte. Die bestehenden Hilfsangebote sind nicht ausreichend, wie die erschreckend hohen Zahlen zu Häuslicher Gewalt zeigen. So ist das Hilfesystem in Deutschland nach wie vor unterfinanziert. Immer wieder müssen Frauenhäuser Frauen abweisen, weil sie keine Kapazitäten mehr haben. Viele Frauenberatungsstellen können ihre Angebote nur durch ehrenamtliche Arbeit aufrechterhalten oder müssen Beratungsanfragen ablehnen.

Der 25.11. war ein weiterer Baustein in unserem gemeinsamen Wirken für die Rechte der Frauen.