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08. März 2021: Wir fordern eine gerechtere Welt

An diesem Feministischen Kampftag 2021 ruft die Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF) die Regierungen auf, sofortige Maßnahmen gegen zwei der dringendsten Bedrohungen zu ergreifen, denen insbesondere Frauen und andere marginalisierte Gruppen im Jahr 2021 ausgesetzt sind: die tief miteinander verflochtenen Probleme der wirtschaftlichen Ungerechtigkeit und der Klimakrise.

Es ist fast ein Jahr her, dass COVID-19 von der Weltgesundheitsorganisation zu einer globalen Pandemie erklärt wurde. Ein Jahr, seit das Virus die Welt lahmgelegt hat – und offenbart hat was dies insbesondere für die Lebensrealität von marginalisierten Gruppen wie Frauen und Mädchen bedeutet. 

Wir schreiben das Jahr 2021; statt Gleichberechtigung zu erreichen, stellen Frauen die Mehrheit der in Armut lebenden Menschen dar. Sie haben seltener Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung, sind am stärksten von der Klimakrise und Ernährungsunsicherheit betroffen und erleben am häufigsten geschlechtsspezifische Gewalt.

Das muss sich ändern! Einzelne Regierungen und multilaterale Institutionen, die von sich selbst behaupten, Menschenrechte zu schützen und zu fördern, müssen diesen Wandel vollziehen, wenn Frieden, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für alle Menschen erreicht werden sollen.

An diesem Feministischen Kampftag 2021 ruft die Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF) die Regierungen auf, sofortige Maßnahmen gegen zwei der dringendsten Bedrohungen zu ergreifen, denen insbesondere Frauen und andere marginalisierte Gruppen im Jahr 2021 ausgesetzt sind: die tief miteinander verflochtenen Probleme der wirtschaftlichen Ungerechtigkeit und der Klimakrise.

Neoliberale Wirtschaftspolitik treibt Ungleichheit voran und zerstört die Umwelt

Neoliberale Wirtschaftspolitik hat nur ein Ziel: das Streben nach finanziellem Gewinn um jeden Preis.

Daraus folgt eine immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich. Menschen werden Rechte verweigert und sie kämpfen um den Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und kommunalen Ressourcen. Die Zerstörung natürlicher Ressourcen – inklusive der Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft sowie dem Verlust der Artenvielfalt, verwüstet den Planeten und die Auswirkungen des Klimawandels betreffen überproportional stark marginalisierte Individuen und Gruppen.

Währenddessen investieren Regierungen und private Unternehmen weiterhin jedes Jahr Milliarden von Dollar in Militarismus und fossile Brennstoffe, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen und zu steigern – alles auf Kosten der Menschen und des Planeten.

Überproportionale Betroffenheit von Ungerechtigkeit

Für Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt – insbesondere für diejenigen aus unterrepräsentierten Gemeinschaften und diejenigen, die in Ländern leben, die von Konflikten betroffen sind – bedeuten die miteinander verknüpften Kräfte von wirtschaftlicher Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung Arbeitsplatzunsicherheit, eine Zunahme unbezahlter Betreuungsarbeit, wachsende Armut, eine Verschlechterung des Gesundheitszustands, mangelnden Zugang zu Lebensunterhalt und Bildung sowie ein erhöhtes Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt.

Frauen sind unverhältnismäßig stark von zerstörerischen Wirtschafts- und Umweltpraktiken und -politiken betroffen, doch die Antworten der Regierungen auf sozioökonomische Krisen berücksichtigen dies nicht – und lassen sie ohne angemessene Ressourcen zurück.

Diese Versäumnisse der Regierungen sind nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass viele Lebensrealitäten in Entscheidungsprozessen stark unterrepräsentiert sind: Weltweit sind nur 24 Prozent aller nationalen Parlamentarier*innen weiblich.

Eine dringende Forderung nach Veränderung

Die WILPF fordert, dass alle Regierungen und politische Entscheidungsträger*innen sofortige Maßnahmen ergreifen, um die weitreichenden Auswirkungen der wirtschaftlichen Ungerechtigkeit und der Umweltzerstörung auf alle Menschen und auf unseren Planeten zu bekämpfen:

  • Machen Sie die zerstörerische Wirtschaftspolitik rückgängig, die die öffentliche Infrastruktur untergräbt, der Umwelt schadet und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich vorantreibt. 
  • Verabschieden Sie geschlechtergerechte, umverteilende wirtschaftliche und soziale Wiederherstellungsmaßnahmen für die Pandemie. 
  • Regulieren Sie Unternehmen, um Umweltschäden und andere Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und die Verantwortlichkeit dafür sicherzustellen. 
  • Gewährleisten Sie den Zugang zur Justiz für die betroffenen Gruppen. 
  • Sorgen Sie für eine angemessene Vertretung von Frauen und anderen unterrepräsentierten Gruppen in Entscheidungsgremien und investieren Sie in das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit lokaler feministischer Gruppen und -organisationen, um sicherzustellen, dass die Stimmen und Bedürfnisse von ihnen gehört und vertreten werden. 
  • Erkennen Sie die verheerenden Auswirkungen militärischer Aktivitäten auf Gemeinschaften, die Umwelt und die internationale Sicherheit an. Verschieben Sie Gelder aus Militär- und Verteidigungsbudgets in zentrale öffentliche Dienste wie Gesundheitsversorgung, Bildung und kommunale Ressourcen, einschließlich des öffentlichen Zugangs zu Impfungen und Notfallmaßnahmen als Reaktion auf COVID-19.

Wir rufen Einzelpersonen auf, sich uns anzuschließen. Werde Teil der feministischen Friedensbewegung, indem du gemeinsam mit der WILPF aufklären, dich einsetzen, organisieren und handeln kannst! Werde Mitglied oder spende, um eine Zukunft der Gerechtigkeit und Gleichheit für alle zu fördern.