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WILPF

Vortrag über Helene Stöcker

Zusammen mit dem Nürnberger Friedensmuseum stellte die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit/IFFF am 07.03.2023 die Frauenrechtlerin und Pazifistin Helene Stöcker vor.

Helene Stöcker, geb. 1869 in Elberfeld, studierte als eine der ersten Frauen an der Berliner Universität, promovierte in Bern und wurde im „Bund für Mutterschutz“ aktiv. Im Namen einer „Neuen Ethik“ kämpfte sie für die rechtliche und sexuelle Emanzipation der Frau, für den Schutz lediger Mütter und die Rechtsgleichheit unehelicher Kinder sowie für Bildung und finanzielle Unabhängigkeit als Voraussetzung für eine echte Partnerschaft zwischen den Geschlechtern. Stöcker, die auf die Vernunft vertraute, erlebte den 1. Weltkrieg als Schock. Sie nahm am Internationalen Frauenfriedenskongress 1915 in Den Haag teil und setzte sich für ein rasches Kriegsende ein. Nach 1918 propagierte sie radikale Gewaltfreiheit und Kriegsdienstverweigerung. 1919 wurde sie Gründungsmitglied der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“ (WILPF, IFFF). Sie wurde im Bund der Kriegsdienstgegner (BdK) aktiv und war Mitbegründerin der WRI (War Resisters International). Gleichzeitig bekleidete sie in den 1920er Jahren führende Funktionen in Organisationen wie der Deutschen Friedens-gesellschaft (DFG) und dem International Peace Bureau (IPB), die mehr völkerrechtlich orientiert waren. Sie kämpfte auch für soziale Gerechtigkeit und reflektierte das Problem revolutionärer Gewaltanwendung. 1933 floh sie vor den Nazis und starb 1943 in New York.

Referent: Dr. Guido Grünewald, seit Jahrzehnten in Friedensorganisationen aktiv, Vertreter der DFG-VK bei internationalen Organisationen, zahlreiche Publikationen und Vorträge zur Geschichte von Friedensbewegungen.

Hier gibt es die Tonaufzeichnung der Veranstaltung