Liebe IFFF-Mitglieder und Unterstützer*innen,
Viel ist passiert in den letzten Monaten und wir freuen uns ganz besonders für diesen Rundbrief das erste Mal in neuer Vorstandsbesetzung zu schreiben.
Ende Januar fand unsere digitale Mitgliederversammlung statt. Dort wurde ein neuer Vorstand, inklusive zwei neuen Ko-Vorsitzenden, Schatzmeisterin und Vertreterin der Young WILPF Gruppe, gewählt. An dieser Stelle möchten wir Irmgard Hofer für ihre unfassbaren 20 Jahre aktive und beeindruckende Vorstandstätigkeit danken. Du hast riesige Fußstapfen hinterlassen und wir sind stolz, deine Nachfolgerinnen sein zu dürfen. Außerdem ein großes Dankeschön sn Julia Trippo und Brigitte Obermayer für ihren starken Einsatz für die IFFF/WILPF. Die letzten Wochen waren sehr aufregend für uns als neues Vorstandsteam. Falls ihr mehr über uns lesen möchtet, schaut doch mal auf der Seite über uns auf unserer Webseite vorbei.
Eine unserer ersten Amtshandlungen war die Auswahl der diesjährigen Preisträgerin für den "Rebellinnen gegen den Krieg – Anita Augspurg-Preis". Mit Efi Latsoudi aus Griechenland haben wir eine sehr verdiente Gewinnerin auswählen können. Efi Latsoudi setzt sich seit vielen Jahren für Menschen und besonders Frauen auf der Flucht in Lesvos ein und ist für uns daher eine Rebellin gegen den Krieg.
Im Februar jährte sich der schreckliche rassistische Terroranschlag von Hanau zum ersten Mal. Bundesweit wurde den Opfern des Anschlags gedacht und auch viele von uns Liga-Mitgliedern nahmen an Demonstrationen, Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen teil. Es ist beeindruckend, wie die Familien der Opfer gemeinsam mit Unterstützer*innen das Gedenken an ihre Angehörigen aufrechterhalten und wie es ihnen gelang, den öffentlichen Diskurs auf die Opfer und Notwendigkeit einer Erinnerungskultur, statt den Täter und sein menschenverachtendes Gedankengut zu lenken. International und in Deutschland häufen sich rassistische und anti-feministische Anschläge und es bedarf unser aller kontinuierliche gemeinsame Arbeit, insbesondere aber das Engagement von Menschen, die nicht von Rassismus betroffen sind, sich klar, kontinuierlich und konsequent gegen jegliche Art von Rassismus, Antisemitismus und damit verschränkten Diskriminierungen und Gewalt und stattdessen für Freiheit und Frieden einzusetzen.
Wir möchten in unserem ersten Rundbrief daher zu Solidarität und Zusammenhalt aufrufen, beides wird in Zeiten von anti-feministischen Angriffen und eine zunehmende Mobilisierung von Rechts umso wichtiger. Nicht nur erleben wir vermehrte Gewalt gegen Frauen in der Pandemie, das Erstarken von rechten und autoritären Ländern, sondern auch enorme Aufrüstung, die uns alle bedroht. Diesen Entwicklungen können und müssen wir mit unseren Werten und Zielen einer inklusiven, intersektionalen, freiheitlichen und gewaltfreien Welt entgegenstehen. Dazu gehört auch, uns innerhalb der feministischen und Frauen*rechtsbewegung gegen ausgrenzende Feminismen, wie Trans*feindlichkeit, zu positionieren. Im Rahmen unserer Mitgliedschaft in der European Women’s Lobby (einem europäischen Dachverband vieler Frauen*rechtsorganisationen) führten wir innerhalb der IFFF und im internationalen WILPF-Verbund eine Diskussion zu trans*exklusionärer/feindlicher feministischer Politik. Die Gespräche zeigten, wir sind uns in der Liga einig, dass unser Feminismus und Einsatz für Gerechtigkeit ganz klar alle Menschen mit einbezieht, also auch Trans-, Nicht-binäre und Agender-Personen. Denn das patriarchale System unterdrückt uns alle und nur durch ein Miteinbeziehen der sich verschränkenden Ausgrenzungen können wir uns für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. Feminismus kann nur für Frieden und Freiheit stehen, wenn er inklusiv und intersektional ist.
Zum internationalen feministischen Frauen*kampftag am 8. März fanden trotz anhaltender Pandemie viele Veranstaltungen, Demos, Streiktreffen und Kundgebungen statt. Das große Interesse, die diversen, bunten lauten Unterstützer*innen machten inmitten des anhaltenden Lockdowns Mut und stifteten weitere Energie für unsere Arbeit und Einsatz für Frauen und feministischen Frieden weltweit.
Eure Victoria und Marieke